Gründung eines libertären Staates

Vorweg: Warum denn gleich einen Staat gründen? Tut es für’s erste nicht auch eine freie Privatstadt? An dieser Stelle geht es nicht darum, Alternativen gegeneinander auszuspielen. Alles was in Richtung Freiheit geht, ist willkommen. Der Artikel beschäftigt sich aber mit dem Begriff Staat, um diesen gegen den Begriff Privatrechtsgesellschaft abzugrenzen. Im Prinzip kann man sich alternative libertäre Gesellschaftsformen denken. Das ändert nichts an der grundsätzlichen Diskussion zwischen diesen beiden Gesellschaftsformen.

Warum nicht vom Gegner lernen? Es war selten leichter als in der heutigen Zeit, sich mit einer ausreichenden Zahl Gleichgesinnter in Gemeinden niederzulassen, aus denen andere Menschen scharenweise abwandern. In diesen Gemeinden ergibt sich durch diesen Prozess eine Mehrheit der Zugezogenen, die sich in etablierten Strukturen, wie Gemeinderäten, politisch persistieren muss. Damit wäre man in der Position, eigene Strukturen und Rahmenbedingungen entwickeln und durchsetzen zu können. Eine lokale libertäre Gesellschaft prägt sich aus. Das vorrangige Ziel muss es dabei sein, die Gemeinde handlungs- und überlebensfähig und zwar möglichst unabhängig vom aktuellen Staat zu machen. Damit ist nun nicht die Errichtung einer autarken Struktur gemeint, sondern die Einbettung der Gemeinde in verlässliche Handelsbeziehungen. Mögliche „Staatsformen“ werden weiter unten besprochen.

Sobald dieser Zustand erreicht ist, erklärt die Gemeinde ihre Unabhängigkeit. Damit wird man sich den Unmut des Reststaates auf sich ziehen, der sicherlich alles versuchen wird, die Sezession nicht anzuerkennen, unabhängig davon, dass das Grundgesetz weder Austrittsklauseln noch Austrittsverbote enthält. Es wäre sicherlich von Vorteil, koordiniert aber unabhängig voneinander, in anderen Gemeinden vergleichbare Prozesse zu starten und dort ebenfalls die Unabhängigkeit zu erklären. Damit könnte man den Ursprungsstaat dazu bringen, seine Kräfte entweder verteilen zu müssen oder aber einzelne Gemeinden gewähren zu lassen. Ein frühzeitiges militärisches Eingreifen halte ich für unwahrscheinlich, erst recht bei der Betrachtung der Kompetenz der aktuellen politischen Führung. Dabei spielt das Verhalten der Weltöffentlichkeit eine untergeordnete Rolle. Wie man am Beispiel Spanien und Katalonien sehen kann, wird diese eher nicht eingreifen. Weiterhin muss sichergestellt werden, dass sich die libertäre Gesellschaft signifikant an der Berichterstattung über die Vorgänge beteiligt und dass diese Berichte von einer kritischen Masse im Reststaat lebender wahrgenommen werden. Auch hier stehen die Zeichen spätestens seit der Übernahme Twitters durch Elon Musk gut.

Die Bewohner umliegender Gemeinden müssen gegenüber ihrer eigenen politischen Führung kritisch gestimmt werden. Dies nicht nur durch Berichterstattung über die eigenen Erfolge sondern zum Beispiel durch die Bereitstellung bezahlbarer Energie, Nahrungsmittel und einem vertrauenswürdigen Zahlungsmittel. Für den Anfang wird es genügen, den Nachbarn günstige Energie anzubieten. Grundsätzlich gilt es, Zweifel zu sähen, dass der Ursprungsstaat einen höheren Wohlstand erzeugen kann und den Herausforderungen der Zeit besser gewachsen ist, als man selbst.

Das gleiche Spiel muss auch auf höherer Ebene gespielt werden. Machtpolitiker, besonders heutiger Prägung, korrumpieren nicht nur, ich halte sie selbst auch für korrupt. Also warum nicht korrupte Politiker korrumpieren? Man könnte ihnen, wie einst Franz-Josef Strauss der DDR, Mittel zufließen lassen und damit allzu negative Aktivitäten unterbinden. Außerdem würde der Ursprungsstaat noch etwas länger existieren, besser, vor sich hin vegetieren, bevor es dann zu seinem unausweichlichen Zusammenbruch kommt. Bisher hat noch kein sozialistisch, zentralistisch organisierter Staat auf Dauer überlebt.

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