In einem kürzlich geführten Gespräch fiel die Äußerung, dass, wer gegen Impfung ist (gemeint war hier die Impfung gegen Corona), die letzten 200 Jahre verpasst hat. Impfung sei doch nützlich. Stimmt.
Es wird angenommen, dass mit „Impfversuchen“ bereits 1000 v. Chr. begonnen wurde. Der „Impfstoff“ wurde in Form von Krustenstücken oder durch Entnahme von Lymphe gewonnen. Dabei wurden Personen für die Entnahme ausgewählt, bei denen ein leichter Krankheitsverlauf beobachtet wurde. Als Quelle konnte auch die Lymphe von Tieren dienen. So wurde Kühen, die an Kuhpocken erkrankt waren, Kuhpockenlymphe entnommen und diese Menschen verabreicht.
In der Neuzeit wurde dieser Vorgang wieder ab Ende des 18. Jahrhunderts durchgeführt und genauer untersucht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lieferten Louis Pasteur und Robert Koch Theorie und Nachweis bakterieller Krankheitserreger. Seit dieser Zeit nutzen wir Impfstoffe gegen eine Reihe gefährlicher Krankheiten wir Pocken (1796), Pest (1897), Kinderlähmung (1955), Meningitis Typ C (1982) und Gebärmutterhalskrebs (2006), um nur einige zu nennen.
Mit der Standardisierung von Impfstoffen wurden in einigen Ländern, wie England (1867) und Deutschland (1874), Schutzimfpungen gegen Pocken per Gesetz zur Pflicht. Der Zwang zur Pockenimpfung wurde damit etwa siebzig bis achtzig Jahre nach Entwicklung des Pockenimpfstoffs eingeführt.
Wie kommt es, dass ich persönlich grundsätzlich für Impfungen bin, mich aber gegen eine Coronaimpfung entschieden habe? Die erste und einfache Erklärung ergab sich aus einem Vergleich zur Grippeimpfung. Ich lasse mich, wie viele andere auch, nicht gegen Grippe impfen. Ich bin, wie viele, die sich gegen Grippe haben impfen lassen, seit dreißig Jahren nicht an Grippe erkrankt. Da Corona ebenfalls eine Erkrankung ist, die die oberen Atemwege betrifft, eine ähnlichen Sterblichkeitsrate wie die Grippe aufweist und ich keiner Risikogruppe angehöre, ergab eine Kosten-Nutzen Abschätzung bezogen auf mich, dass ich von einer Coronaimpfung absehen möchte.
Es gibt nun Risikogruppen, für die das ganz anders aussieht. Für diese kann ich gut nachvollziehen, wenn man sich für eine Impfung entscheidet. Wer einer Risikogruppe angehört und aus Selbstverantwortung heraus sich schützen möchte, der wird dies dadurch tun, dass er sich selbst impfen lässt; so jedenfalls meine Beobachtung. Ich habe noch keinen getroffen, der seinen eigenen Schutz dadurch erreichen wollte, dass er andere zur Impfung bewegen wollte. Es kann sich also jeder selbst schützen und ist dabei nicht von bestimmten Handlungsweisen anderer abhängig. Das ist doch eine tolle Sache.
Es gibt einen weiteren Grund, warum ich mich nicht impfen lassen möchte: Das Verfahren zur Herstellung eines mRNA Massenimpfstoffs ist neu. Ebenso entwickelt man gerade erst neuartige Hilfsstoffe (Adjuvantien). „Adjuvantien dürften künftig wirksame Schutzimpfungen ermöglichen, wo ältere Impfstoffkandidaten wirkungslos blieben. Zudem könnten sie dafür sorgen, dass der Impfschutz länger hält . . .„. Es kann damit keine Langzeitstudien zu den Impfstoffen geben. Es wird viel spekuliert (dürften, könnten) aber es existiert noch kein verlässliches Wissen zu Adjuvatien. Das ist der Grund, warum es für diese Impfstoffe bisher auch nur eine vorläufige Zulassung gibt. Dies führt zur Einschätzung eines erhöhten Risikos oder eben Kosten, die mit einer Corona-Impfung einhergehen. Als gesunder Mensch, der keiner Risikogruppe angehört und mit einem intakten Immunsystem ausgestattet ist, möchte ich die Freiheit haben, mich gegen eine Corona-Impfung zu entscheiden.
Es gibt schon interessante Paragraphen im Infektionsschutzgesetz
https://www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__21.html
Ich sehen die Impfung ähnlich wie Du, soll jeder ne persönliche Risiko- Nutzenanalyse machen und dann entscheiden. Allerdings hört der Spaß bei Kindern und besonders schutzbedürftigen Menschen auf. Kinder mit einem höchst gefährlichen Impfstoff zu töten um vornehmlich alte Menschen zu schützen ist schon ne Hausnummer.