Erst war es die Verdopplungszeit, die größer als 9 Tage werden musste. Dann kam das schon fast berüchtigte R (Reproduktionsrate), das kleiner als 1 werden musste. Und jetzt ist es die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, die nicht größer als 50 innerhalb der letzten 7 Tage werden darf.
Ja, was denn nun?
Pure „Beschränkungslogik“
Die Politik orientiert sich an immer neuen so genannten Key Performance Indikatoren (KPI), mit denen Einschränkungen begründet und an denen ein „konsequentes Beschränkungskonzept“ ausgerichtet wird. Es ist nach wie vor kein Plan zu erkennen, wie man aus der Krise kommen kann. Es ist nicht im Ansatz zu erkennen, wie man den mündigen Bürger nutzen könnte, einen Weg aus der Krise zu finden.
Die Politiker werden diesen Weg nicht finden, das können sie auch nicht. Aber – und das ist wichtig – das ist nach meinem Dafürhalten auch nicht ihr Job. Sie müssen „nur“ Rahmenbedingungen schaffen, die kreative Lösungen fördern.
Die wahren Herausforderungen angehen
Wir müssen nicht nur wissen, wann Beschränkungen wieder einzuführen sind. Wir müssen vielmehr verstehen, worin denn das eigentliche Risiko besteht.
Prof. Streeck hat am 02.05.2020 ein Paper veröffentlicht, das eine Sterblichkeit (IFR) des Sars-Cov-2 Virus von gerade mal 0,37 % beschreibt. Jeder Toter ist ein Toter zu viel. Aber auch jeder Toter, der verstirbt, weil OP-Kapazitäten für Corona-Patienten freigehalten werden müssen, ist einer zu viel. Die Sterblichkeitsrate scheint daher weniger das Problem zu sein.
Im Gegensatz dazu gibt es Publikationen, die irreversible Organschäden vermuten lassen. Hier muss Klarheit geschaffen werden, ob dem tatsächlich so ist und wenn ja, was der Plan ist, solche Schädigungen zu reduzieren oder gar zu vermeiden.
Der Mutmacher
Es ist wichtig, die Folgen einer Covid 19 Erkrankung aufzuzeigen und zu untersuchen, wie gegen diese vorgegangen werden kann. Dazu zählt die Entwicklung von Medikamenten, die am Wirkmechanismus ansetzen. (Auf die Entwicklung von Impfstoffen setze ich nicht allzu viel Hoffnung.) Es muss vor allem Transparenz für die Bürger geschaffen werden, worin genau die Gefahren bestehen und was man dagegen tun kann. Mit diesem Wissen, kann man besser auf sich selbst achten. Außerdem können Verhaltensweisen entwickelt werden, die eben nicht auf Beschränkungen ausgerichtet sind, sondern auf kreative Lösungen setzen, mit dem Ziel, ein möglichst normales gesellschaftliches Leben wieder herzustellen. Hierzu sind Ideen gefragt, wie zum Beispiel auch auf diesen Seiten beschrieben.
Doch die Politik schürt eher Angst und scheint uns (oder doch sich) nur mit Beschränkungen retten zu können.
Der Schuss wird nach hinten losgehen. Wir brauchen keine Angstmacher – wir brauchen Mutmacher.